Verdienst
Wenn ihr Arbeitgeber in Deutschland ihren Verdienst mitteilt, so ist dieser immer ein Bruttoverdienst.
Nachfolgende möchte ich Ihnen aufzeigen, was bedeutet Brutto – Nettolohn und welche Abgaben müssen Sie von Ihrem Bruttolohn bezahlen.
Arbeitsvertrag/Bruttostundenlohn/Wöchentliche Arbeitszeit
Wenn ein Arbeitgeber in Deutschland sie einstellen möchte, geht das nur über einen schriftlichen Arbeitsvertrag. Bei diesem ist unter anderem sehr wichtig und bestehen Sie auch darauf:
– Das die wöchentliche Arbeitszeit immer in Stunden angegeben ist. Nicht in Vollzeit oder Teilzeit.
Die Begründung liegt in der Tatsache, dass es aufgrund der verschiedenen Tarifverträge in Deutschland
unterschiedliche wöchentliche Arbeitszeitregelungen gibt von ca. wöchentlich 35 Stunden bis 41 Stunden.
– Ihr Verdienst sollte immer ein Bruttolohn in der Stunde betragen. Niemals eine Angabe von Monatslohn.
Die Höhe ihres Bruttostundenlohnes darf nicht weniger als der Mindestlohn in Deutschland von € 11,35 (Pflegehilfskräfte) und 15,00 (für Pflegefachkräfte)
(Stand 2021) betragen. Ihr Bruttostundenlohn ist immer abhängig von ihrer beruflichen Qualifikation, der Berufserfahrung, ihrer auszuführenden Tätigkeit und dem geltenden Tarifvertrag der Branche in der Sie Arbeiten.
Was ist ein Nettolohn
Das Nettogehalt ist das Gehalt (Arbeitsentgelt), das nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben übrig bleibt: Nettolohn = Bruttolohn − Steuern − Sozialabgaben.
Was wird alles vom Brutto-Lohn abgezogen?
Dass der Netto-Lohn in der Regel deutlich unter dem Brutto-Gehalt bleibt, liegt v.a. an den hohen Abzügen durch Staat und Krankenkasse. Im Allgemeinen unterscheidet man deshalb zwischen Steuerabzügen und Sozialabgaben aus dem Brutto-Gehalt.
Was wird alles vom Lohn abgezogen?
Das Bruttogehalt ist dein Gehalt bevor Steuern und Sozialabgaben abgezogen werden. Hierzu gehören Abgaben wie Lohnsteuer, der Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls die Kirchensteuer. Abgezogen werden ebenfalls deine Sozialversicherungsbeiträge. Darunter fallen Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung.
Wie viel Prozent Lohn- oder Einkommenssteuer muss man zahlen?
Danach liegt der Einkommensteuertarif zwischen 14 Prozent und 42 Prozent. Das bedeutet: Wenn Sie sehr wenig Einkommen zu versteuern haben, müssen Sie nur 14 Prozent Steuern darauf zahlen. Sind Sie Spitzenverdiener, dann zahlen Sie den Spitzensteuersatz von 42 Prozent bzw. 45 Prozent.
Steuerfreibeträge 2020
Wer als Alleinstehender im Jahr 2020 ein steuerpflichtiges Einkommen bis 9.408 hat, muss keine Lohn oder Einkommensteuer zahlen; für Verheiratete gelten die doppelten Beträge, also 18.816 Euro für 2020
Wer zahlt welche Steuern?
Die eine Hälfte der Sozialversicherungsbeiträge zahlt Ihr Arbeitgeber, und zwar komplett steuerfrei, die andere Hälfte Sie.
Bei der Lohn- oder Einkommenssteuer ist der zu bezahlende Betrag abhängig von ihrem Verdienst abzüglich den Steuerfreibeiträgen.
Wie hoch sind die Sozialversicherungsbeiträge?
Beispiel Lohnabrechnung:
Arbeitszeit: Wöchentlich 40 Stunden ergibt eine monatliche Arbeitszeit von 40 Std wöchentlich x 4,33 =
eine monatliche Arbeitszeit von 173,2 Stunden
Verdienst: € 17,50 Bruttostundenlohn (Lohn für Fachkräfte mit beruflicher Anerkennung)
Monatlicher Bruttoverdienst:
173,2 Stunden x € 17,50 = Monatlicher Bruttolohn von € 3031,00
Berechnung Nettolohn
Monatlicher Bruttolohn € 3031,00
Sozialversicherungsbeiträge – 20,77 % = € 629,54
Lohnsteuer
ledig, keine Kinder – ca. € 235,00
Nettoverdienst ca. € 2166,46